Station 24: Visbeker Bräutigam (24a)
In den ausgedehnten Wäldern der Wildeshauser Geest liegt auf halber Strecke zwischen Visbek und Ahlhorn nahe der A1 eines der berühmtesten Megalithgräber Norddeutschlands. Mit 104 x 9 m ist die Umfassung, ein rechteckiges Hünenbett, das längste Niedersachsens. Die eigentliche Grabkammer, die sich im westlichen Teil der Umfassung befindet, wirkt in Relation dazu geradezu winzig. Insgesamt etwa 130 Steine der Steinreihen haben sich bis heute erhalten; ursprünglich werden es an die 170 gewesen sein, die für den Bau des Grabes von Nöten waren.
Im unmittelbaren Umfeld dieser monumentalen Anordnung haben sich noch vier weitere Megalithanlagen der Jungsteinzeit erhalten. Der sogenannte Brautwagen (Grab V), wenige Meter südöstlich des Bräutigams, präsentiert sich dabei mit seiner vollständig erhaltenen Kammer von vier Jochen am ansehnlichsten. Lediglich eine Umfassung sucht man hier vergebens.
Vom Visbeker Bräutigam führt ein mehrere Kilometer langer Weg durch den Wald, der sogenannte Brautweg, zur Visbeker Braut Beide verbindet nicht nur der Name und der Pfad durch den Wald, sondern auch eine Legende: vgl. Visbeker Braut (Station 28a).
Station 24: Heidenopfertisch (24b)
Nur 300 m vom Visbeker Bräutigam entfernt und am Anfang eines Wanderweges durch die Wälder der Wildeshauser Geest, der an der Waldgaststätte Engelmannsbäke startet, liegt dieses Megalithgrab, das wie kaum ein anderes die romantischen Vorstellungen über diese jungsteinzeitlichen Grabanlagen geprägt hat. Mit seinen stattlichen aus der Kammer emporwachsenden Eichen hat es manches Werk der Dichtung und der bildenden Kunst des 19. Jahrhunderts angeregt.
Der Glaube an eine heidnische Opferstätte mag dabei dem mächtigen Deckstein zu verdanken sein, der mit seiner glatten Oberfläche wie ein Opfertisch wirkt. Mit Ausmaßen von 5 x 3 x 1,2 m dürfte er einen der größten Norddeutschlands darstellen, wobei er durch Sprengungen wahrscheinlich Anfang des 19. Jahrhunderts sogar an Länge eingebüßt hat. Alle Tragsteine der 9,5 x 2 m großen Grabkammer sind erhalten. Reste weiterer Decksteine liegen in ihr.
Station 24: Ahlhorner Kellersteine (24c-d)
Etwas abseits des Brautweges vom Visbeker Bräutigam zur Visbeker Braut, mitten in den Wäldern der Wildeshauser Geest, liegen die Ahlhorner Kellersteine. Es handelt sich dabei um zwei nur wenige Meter voneinander entfernte Megalithgräber, die ein wenig zu Unrecht im Schatten der berühmten umliegenden Anlagen stehen. Die mit 11,3 m Länge stattliche Kammer des westlichen Grabes weist noch fünf zum Teil bemerkenswert monumentale Decksteine auf.
Das kleinere östliche Grab, das noch teilweise in dem umschließenden Erdhügel steckt, ist in Teilen zerstört, bietet aber mit den erhaltenen Teilen der Kammer, deren Decksteine ebenso mächtig sind wie die des westlichen Grabes, ein charakteristisches Bild der Konstruktion eines Großsteingrabes. Einer der Decksteine ist in der Mitte geborsten und ins Grab gefallen.
- Anfahrtsbeschreibung als PDF-Datei:
- Visbeker Bräutigam (24a) / Heidenopfertisch (24b) / Ahlhorner Kellersteine (24c-d)